Das Bauen wird nicht nur für Familien schwieriger, sondern auch für Wohnungsbauunternehmen. Im April 2023 gaben 16 Prozent der Baufirmen an, dass Aufträge abgesagt wurden. In den Vormonaten waren es laut einer Umfrage des ifo Instituts nicht ganz so viele Bauprojekte.
Im Januar 2023 meldeten 13,6 Prozent der befragten Unternehmen aus der Baubranche Stornierungen ihrer Aufträge. Im Februar waren es bereits schon 14,3 Prozent. Es kam aber nicht nur zu Stornierungen, neue Aufträge blieben sogar ganz aus. Demnach beklagten im April 25,5 Prozent aller Wohnungsbauunternehmen über einen Mangel an neuen Bauprojekten. Das sind zwei Prozent mehr als noch im Februar.
Die Gründe dafür sind in der aktuellen Finanzlage zu sehen. Innerhalb eines Jahres stiegen nicht nur die Bauzinsen auf knapp vier Prozent (Stand Mai 2023), sondern auch die Preise für Rohbauarbeiten. Letztere erhöhten sich im Vorjahresvergleich um 13,7 Prozent (Stand Februar 2023). Betrachtet man einzelne Aspekte des Rohbaus, so wurden Betonarbeiten um 15,2 Prozent teurer und die Preise für Mauerarbeiten erhöhten sich um circa 12,7 Prozent. Das geht aus der Pressemitteilung Nr. 139 des Statistischen Bundesamtes hervor.
Auch die Preise für Ausbauarbeiten stiegen an und das sogar um 16 Prozent. Spitzenreiter, zumindest wenn es um den Kostenzuwachs in diesem Bereich geht, sind die Heizanlagen und die zentralen Wassererwärmungsanlagen. Hier gab es ein Plus von 18,2 Prozent. Das sind nur einige der Preiserhöhungen, mit der die Baubranche nun rechnen muss. .
Eins machen diese Zahlen mehr als deutlich: der Wohnraumkrise spitzt sich zu und für die Regierung wird es schwierig, ihre Neubauziele zu erreichen. Besonders wenn die Zahl der Fachkräfte nicht wieder ansteigt und die Inflation nicht bald ein Ende findet.
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